Dörrautomaten sind vielseitige Küchengeräte, die es ermöglichen, frische Lebensmittel schonend zu trocknen und haltbar zu machen. Egal ob Obst, Gemüse, Kräuter oder sogar Fleisch – mit einem Dörrautomaten lassen sich die Aromen und Nährstoffe der Zutaten bewahren, während die Feuchtigkeit entzogen wird. Diese Trocknungsmethode hat viele Vorteile: Sie verlängert die Haltbarkeit der Lebensmittel erheblich, reduziert das Gewicht für die Lagerung und bietet die Möglichkeit, gesunde Snacks ohne künstliche Zusätze herzustellen.
Ein zentraler Vorteil des Dörrprogramms ist die effektive Hemmung von Bakterienwachstum. Wenn Lebensmittel dehydriert werden, sinkt der Wassergehalt unter einen Punkt, der für die meisten Mikroben und Schimmelpilze ungünstig ist, wodurch die Entwicklung von Bakterien gehemmt wird. Das Ergebnis sind köstliche, gesunde Snacks, die über längere Zeit genossen werden können.
Um die Qualität und Haltbarkeit der getrockneten Produkte zu gewährleisten, ist die richtige Aufbewahrung entscheidend. Am besten bewahrt man sie in luftdichten Behältern an einem kühlen, dunklen Ort auf. So bleiben die getrockneten Lebensmittel über Monate hinweg frisch und schmackhaft.
Hinweis direkt zu Beginn: Bevor du mit dem Dörrautomaten arbeitest, denke daran, dass dieser außerhalb der Reichweite von Hunden oder in einem geschlossenen Raum betrieben werden sollte, um die neugierigen Nasen deiner Fellnasen nicht anzulocken. Der Geruch kann angenehm intensiv werden und zumindest bei Dschinni ist es der Fall, dass sie gerne stundenlang in Nähe des Dörrautomaten herumliegt und ihn nicht aus den Augen lässt. Wenn während des Dörrens niemand zuhause sein sollte, bin ich mir sehr sicher, dass sie jede Gelegenheit ausnutzen würde, um sich den Dörrautomaten zu schnappen und den ganzen Inhalt zu verputzen.
Eine Auswahl an Dörrautomaten findet ihr hier: Dörrautomaten*
Zubereitungsempfehlung für Hähnchenfleisch-Leckerlis
Zutaten:
Hähnchenbrustfilets (möglichst frisch)
Vorbereitung des Hähnchenfleischs:
Die Hähnchenbrustfilets gründlich abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
In gleichmäßige, dünne Scheiben schneiden (ca. 0,5 cm dick), damit sie gleichmäßig trocknen.
Dörrautomaten vorbereiten:
Den Dörrautomaten gemäß den Herstelleranweisungen vorheizen (meistens auf etwa 65–70 °C für Fleisch).
Trocknen:
Lege die Hähnchenfleischscheiben gleichmäßig auf die Dörrautomaten-Tabletts, sodass sie sich nicht überlappen.
Trockne die Leckerlis für etwa 8-10 Stunden, bis sie vollständig trocken und knusprig sind. Du kannst die Trockenzeit je nach Dicke der Scheiben und dem Modell deines Dörrautomaten anpassen.
Bei meinem Dörrautomaten kommt die Luft von unten, deshalb wechsle ich zwischendurch die Auflagen von ganz unten nach ganz oben, so fühle ich mich sicherer, dass wirklich bei allen Hähnchenstücken die Kerntemperatur erreicht wird.
Abkühlen lassen:
Lass die Leckerlis nach dem Trocknen abkühlen, bevor du sie lagerst.
Das ist die Zubereitung, bitte achtet gerade bei Geflügel immer auf einen sehr hygienischen Umgang in der Küche, da Geflügel mit verschiedenen Bakterien belastet sein kann.
Gefahr von Bakterien beim Umgang mit Geflügel:
Rohe Geflügelprodukte, insbesondere Hähnchen, können verschiedene gesundheitliche Risiken bergen, die hauptsächlich durch Bakterien verursacht werden. Am häufigsten anzutreffen sind folgende Bakterienarten:
1. Salmonellen
Risiko: Salmonellen sind eine der häufigsten Ursachen für lebensmittelbedingte Erkrankungen. Eine Infektion kann zu Symptomen wie Durchfall, Fieber, Bauchschmerzen und Erbrechen führen.
Übertragung: Diese Bakterien sind oft im Verdauungstrakt von Geflügel zu finden und können durch unsachgemäße Handhabung oder unzureichendes Kochen auf Lebensmittel oder Oberflächen übertragen werden.
2. Campylobacter
Risiko: Campylobacter ist eine weitere häufige Ursache für Lebensmittelvergiftungen, die ähnliche Symptome wie Salmonellen hervorrufen kann.
Übertragung: Diese Bakterien sind ebenfalls in der Darmflora von Geflügel vorhanden und können durch ungenügende Hygiene oder unzureichendes Kochen verbreitet werden.
3. Escherichia coli (E. coli)
Risiko: Bestimmte Stämme von E. coli können schwere Erkrankungen verursachen, darunter das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zu Nierenversagen führen kann.
Übertragung: E. coli kann in rohem Geflügel und anderen Fleischprodukten vorkommen und kann auch durch Kreuzkontamination verbreitet werden.
4. Listeria monocytogenes
Risiko: Listerien können besonders gefährlich für Schwangere, Neugeborene, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem sein. Eine Listeriose kann zu schweren Erkrankungen führen.
Übertragung: Listerien können in verschiedenen Lebensmitteln vorkommen, darunter rohes Geflügel, und sie können auch in Kühlschranktemperaturen überleben.
Hygienischer Umgang in der Küche
Händewaschen:
Wasche deine Hände gründlich mit Seife und warmem Wasser, bevor du mit dem Hähnchenfleisch arbeitest und nach jedem Kontakt mit rohem Fleisch.
Sauberkeit der Utensilien:
Verwende separate Schneidebretter und Messer für rohes Fleisch und andere Lebensmittel, um Kreuzkontamination zu vermeiden.
Reinige alle Arbeitsflächen und Utensilien nach dem Umgang mit rohem Hähnchenfleisch gründlich mit heißem Wasser und Seife.
Aufbewahrung von rohem Fleisch:
Lagere rohes Hähnchenfleisch im Kühlschrank (bei max. 4 °C) und verwende es innerhalb von ein bis zwei Tagen oder friere es ein, wenn du es später verwenden möchtest.
Temperaturkontrolle:
Stelle sicher, dass der Dörrautomat die richtige Temperatur erreicht, um Bakterien abzutöten. Für Hähnchenfleisch sollte die Innentemperatur beim Trocknen mindestens 74 °C betragen.
Arbeitsweise:
Auch wenn es nicht besonders nachhaltig ist, verwende ich bei der Herstellung von Hähnchenleckerlis eigentlich immer Einweghandschuhe. Ich achte darauf, dass ich mit den Handschuhen keine Flächen, Schubladen oder andere Materialien berühre. Aus diesem Grund bereite ich alles entsprechend passend vor, alle Fächer des Dörrautomaten werden bereits vor Benutzung in der ganzen Küche ausgebreitet, damit ich nur noch das Fleisch verteilen muss, ohne das Equipment anzufassen.
Alles was Federn hat, gehört zu Dschinnis Lieblingsessen, weshalb die getrockneten Hähnchenstücke auch die unangefochtene Nummer 1 sind. Normales Futter wird ebenfalls bevorzugt in irgendeiner Art von Geflügel (Hühnchen, Pute, Ente, Truthahn) besorgt, zwischendurch gibt es vereinzelt andere Sorten, damit es nicht langweilig wird.
Diese Hähnchenleckerlis sind wirklich sehr einfach zuzubereiten, sie benötigen lediglich etwas Zeit der Vorbereitung, besonders hygienisches Arbeiten und eine lange Dörrzeit.
Weitere Varianten:
Selbstverständlich können auch weitere Fleischarten mit dem Dörrautomaten behandelt werden, zum Beef Jerky für die Menschen komme ich weiter unten. Generell eignet sich Fleisch mit einem niedrigen Fettanteil, da sich dieses besonders gut durchtrocknen lässt. Fettanteile im Fleisch können durch die hohe Temperatur sehr schnell ranzig werden und das Fleisch trocknet auch nicht gut, da das Fett nicht aus Wasser besteht und das Fleisch somit weiterhin fettig bleibt.
Magere Fleischsorten sind beispielsweise Rindfleisch wie Hüfte, Filet oder Rouladenfleisch, Hähnchenbrustfilet, Putenbrust, magerer Fisch wie Kabeljau und Kaninchenfleisch.
Ich habe einmal -bedingt durch ein Angebot- Leber mitgenommen. Es hat hervorragend funktioniert, Dschinni war sehr begeistert von diesem besonderen Snack, allerdings hat es auch überall nach Leber gerochen. Das war nicht schön, das Dörren ist ja nicht mit Kochen zu vergleichen, so dass man sich nach kurzer Zeit des Geruchs entledigen kann. Gerade die Leber hat sehr lange gebraucht um durchzutrocknen (ich meine so um die 16 Stunden) und der Geruch hat sich wirklich überall verteilt. Ich würde es eher nicht empfehlen, wenn ihr keine Möglichkeit habt, den Dörrautomaten verschlossen in einer Abstellkammer oder so unterzubringen.
Schweinefleisch habe ich bewusst aus dieser Liste ausgeschlossen (wäre für Menschen aber okay!), da Schweine das Aujeszky-Virus übertragen können. Ich lese sehr oft, dass Schweinefleisch das Aujeszky-Virus in sich trägt und deshalb für Hunde nicht geeignet ist. ich möchte einmal auf diesen Mythos tiefer eingehen und es mit ein paar Fakten belegen:
Aujeszky-Virus
Was ist die Aujeszky-Krankheit?
Die Aujeszky-Krankheit ist eine durch das Suid-Herpesvirus 1 (SHV-1) verursachte Infektionskrankheit, die hauptsächlich bei Schweinen auftritt. Die Krankheit ist besonders problematisch, da sie für bestimmte Tiere wie Hunde, Katzen, Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen fast immer tödlich endet, während Schweine das Virus überleben können.
Warum gilt das Virus als gefährlich für Hunde?
Das Aujeszky-Virus greift bei Nicht-Schweinearten das Nervensystem an, was zu tollwutähnlichen Symptomen wie starkem Juckreiz, Erregung und Lähmungen führt, weshalb die Krankheit auch Pseudowut genannt wird. Der Verlauf der Krankheit bei infizierten Hunden ist extrem schnell: Innerhalb von ein bis drei Tagen tritt der Tod ein. Eine Heilung oder spezifische Behandlung existiert nicht, und eine Impfung ist nicht möglich.
Fakten zur Verbreitung und Kontrolle:
Deutschland und Österreich gelten bei Hausschweinbeständen als frei von der Aujeszky-Krankheit, und die Bestände unterliegen regelmäßigen Überprüfungen, da die Krankheit anzeigepflichtig ist.
Anders verhält es sich jedoch bei Wildschweinen, die regional infiziert sein können. In Deutschland und Österreich wird das Aujeszky-Virus bei tot aufgefundenen Wildschweinen routinemäßig serologisch untersucht, und es gibt immer wieder Nachweise. Es wurden bereits Fälle gemeldet, in denen Jagdhunde nach Kontakt mit infizierten Wildschweinen an der Krankheit erkrankt und verstorben sind.
Schweinefleisch für Hunde – Mythos oder Risiko?
Viele Hundebesitzer und Tierärzte warnen davor, Schweinefleisch (insbesondere rohes Schweinefleisch) an Hunde zu verfüttern, da die Gefahr einer Übertragung des Aujeszky-Virus theoretisch besteht. Es wird oft geraten, Schweinefleisch zu vermeiden, obwohl Hausschweine in vielen Ländern (wie Deutschland) als virusfrei gelten.
Klärung:
Das Risiko besteht vor allem bei Wildschweinen. Hausschweine, die in Europa gezüchtet werden, unterliegen strengen Kontrollen, und es gibt seit 2003 keine bestätigten Fälle von Aujeszky-Infektionen durch den Verzehr von Schweinefleisch aus Hausschweinbeständen.
Allerdings kann das Virus bei Wildschweinen regional noch vorhanden sein. Daher sollten Hundebesitzer besonders vorsichtig sein, wenn ihre Hunde in der Nähe von Wildschweinen oder Wildfleisch in irgendeiner Form kommen.
Wie wird das Virus abgetötet?
Das Aujeszky-Virus kann durch Erhitzen auf über 55°C für mindestens 30 Minuten sicher abgetötet werden. Auch bestimmte Desinfektionsmittel können das Virus eliminieren. Bei sachgerechter Zubereitung (Kochen oder Verarbeiten bei höheren Temperaturen) von Schweinefleisch für Hunde besteht somit kein Risiko mehr.
Fazit:
Hausschweinefleisch aus kontrollierten Beständen in Ländern wie Deutschland oder Österreich kann als sicher angesehen werden, wenn es richtig gekocht oder getrocknet wird.
Wildschweinfleisch hingegen birgt weiterhin ein Risiko, und Hundebesitzer sollten dies vermeiden, um die Gefahr einer Übertragung des Aujeszky-Virus zu minimieren.
Gefahren für Jagdhunde:
Ein reales Risiko besteht bei Jagdhunden, die Kontakt zu infizierten Wildschweinen haben. Es wurden Fälle gemeldet, bei denen Jagdhunde nach dem Kontakt mit infizierten Wildschweinen erkrankten und starben. Dies zeigt, dass das Virus in Wildpopulationen weiterhin zirkuliert.
Ich möchte das Risiko auf keinen Fall klein reden, da nie auszuschließen ist, ob nicht vielleicht infizierte Wildschweine zu nah an eine freilaufende Hausschweinherde herankommen und diese infizieren können. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass nicht nur das rohe Schweinefleisch ein Risiko birgt, sondern das das Risiko bei einem Waldspaziergang ebenfalls sehr hoch sein kann.
Ich habe ein Foto von einem Wildschweinkopf auf meinem Handy (den Anblick erspare ich dir), den unsere Hunde bei einem gemeinsamen Spaziergang auf einem Feld gefunden haben. Alle Hunde liefen frei, wir waren noch nicht einmal im Wald, sondern zwischen Feldern unterwegs. Die Vermutung damals war, dass es nach einem Abschuss durch Jäger liegen gelassen wurde, da es in der Nähe eines Hochstands war.
Risiko für freilaufende Hunde im Wald:
Kontakt zu Wildschweinen: In Wäldern, in denen Wildschweine leben, besteht für freilaufende Hunde die Gefahr, auf Wildschweine zu treffen. Besonders Jagdhunde, die bei der Jagd direkt mit Wild in Berührung kommen, sind gefährdet. Wildschweine können das Aujeszky-Virus in sich tragen und es auf Hunde übertragen, wenn diese mit infiziertem Speichel, Blut oder Gewebe in Kontakt kommen.
Übertragung des Virus: Hunde können sich über direkten Kontakt mit infizierten Wildschweinen oder durch den Verzehr von rohem Wildschweinfleisch oder -innereien infizieren. Das Virus greift dann das Nervensystem an und verursacht schwere neurologische Symptome, die innerhalb weniger Tage tödlich verlaufen.
Symptome bei infizierten Hunden: Zu den Symptomen zählen starker Juckreiz (oft um die Schnauze herum), Erregungszustände, Lähmungen und tollwutähnliches Verhalten. Diese Symptome treten innerhalb von ein bis drei Tagen nach der Infektion auf, und es gibt keine wirksame Behandlung.
Keine Impfung möglich: Für Hunde gibt es keinen Impfstoff gegen das Aujeszky-Virus. Das macht die Prävention umso wichtiger, indem man den Kontakt zu potenziell infizierten Wildschweinen vermeidet.
Bei dem Thema Aujeszky-Virus also bitte nicht nur auf die Fütterung von rohem Schweinefleisch versteifen, sondern auch auf die Hunde achten, die im Wald oder in Gegenden mit Wildschweinpopulation unterwegs sind. Es ist ratsam, den Hund an der Leine zu führen, um ihnen keinen Zugang zu Wildschwein-Kadavern zu gewähren.
Das Risiko ist zwar regional unterschiedlich, aber in Gebieten mit bekannten Wildschweinbeständen und Nachweisen der Aujeszky-Krankheit sollten Hundebesitzer besonders wachsam sein.
Weiterführende Hinweise findest du auch bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit efsa oder oder dem Jagdverband.
https://www.efsa.europa.eu/de/efsajournal/pub/4888?etrans=de
Kommen wir also zurück zu unserem Dörrautomaten 🙂
Beliebte Produkte aus dem Dörrautomaten:
Fruchtleder, getrocknete Früchte, Wirsing Chips, Beef Jerky
Getrocknete Früchte:
Der Klassiker schlechthin, wenn man einen Dörrautomaten zuhause hat. Besonders beliebt sind Äpfel, Bananen, Erdbeeren, Mangos, Pfirsiche und Ananas. Sie sind nicht nur lecker, sondern bieten auch einen hohen Nährstoffgehalt und sind damit perfekt als gesunder Snack geeignet.
Ich hörte einmal eine Beschwerde, dass es unmöglich war, eine Ananas zu trocknen. Bei genauerem Nachfragen wurde dann klar, dass Ananas aus einer Konservendose zum Trocknen im Dörrautomaten verwendet wurde. Obst in Konserven ist generell eher nicht geeignet, da sie oft auch Zucker oder Konservierungsstoffe enthalten und wir wollen ja einen gesunden Snack herstellen. An dieser Stelle also einmal der Hinweis, dass die Früchte frisch sein sollten, faulige Teile müssen heraus geschnitten werden und die Früchte sollten auch nicht überreif sein.
Auch Tiefkühl-Obst ist oftmals nach dem Auftauen sehr wässrig und daher zum Dörren nur schlecht geeignet. Schau ein wenig nach dem Saison-Kalender und orientier dich am aktuellen Angebot bei lokalen Märkten oder Hofverkäufen von Landwirten.
Schneide die Früchte möglichst dünn und gleichmäßig.
Manche Früchte haben die Tendenz braun zu werden und sehen dann sehr schnell nicht mehr so appetitlich aus. Dies kann verhindert werden, indem die geschnittenen Früchte vor dem Trocknen in Zitronenwasser eingelegt werden.
Ein paar Beispiele beliebter Früchte und ihre Dörrzeiten:
- Äpfel: 6-8 Stunden bei 55-60°C
- Bananen: 8-12 Stunden bei 55°C
- Mangos: 6-8 Stunden bei 55°C
- Aprikosen: Trocknungszeit beträgt in der Regel etwa 8-12 Stunden bei 55-60 °C.
- Erdbeeren: Diese benötigen etwa 6-10 Stunden bei 55-60 °C.
Wirsing Chips:
Ich habe bereits vor einigen Jahren einen sehr wertvollen Beitrag von Raw Future bei YouTube gesehen, bin losgezogen, habe mir einen Wirsingkopf gekauft und diese Wirsing Chips nachgemacht. Danach habe ich mir gewünscht, dass ich dies schon vorher gewusst hätte, da die Chips bei uns immer wieder hergestellt werden. Danke an dieser Stelle an Raw Future. Ich kann dir dieses Rezept wirklich sehr ans Herz legen, auch wenn du vielleicht unsicher bist, ob du es wirklich magst, teste es einfach aus. Die Wirsing Chips sind unglaublich lecker und ersetzen durch ihren würzigen Geschmack definitiv die Chipstüte am Abend:
Das einzige Problem, das ich hatte, ist, dass mein Dörrautomat für den ganzen Wirsing zu klein war. Damit der Rest nicht verwelkt, muss ich zusätzlich im Backofen trocknen und somit zwei Stromquellen nutzen, aber das Ergebnis lohnt sich wirklich. Mach es nach 😀
Beef Jerky:
Die Herstellung von Beef Jerky ist nicht nur einfach, sondern auch erheblich günstiger als die gekaufte Variante. Ich habe das „Original Beef Jerky“ von Jack Link’s* als Vergleich herangezogen: 60 g kosten hier 7,95 €.
Um einen fairen Preisvergleich zu ermöglichen, muss man die 60 g in das Frischgewicht umrechnen. Für mein selbstgemachtes Beef Jerky habe ich 700 g Bio-Rinderrouladen und Hüftsteak für insgesamt 13,00 € gekauft. Nach dem Trocknen im Dörrautomaten ergab sich ein Trockengewicht von 256 g. Damit kostet mein selbstgemachtes Beef Jerky nur etwa 4,76 € für diese Menge.
Zum Vergleich: Das kommerzielle Produkt würde in der gleichen Menge über 33,92 € kosten! Damit ergibt sich eine Ersparnis von etwa 11,39 € pro 100 g. Der Stromverbrauch für den Dörrautomaten muss von dieser Rechnung noch abgezogen werden.
Zur Zubereitung Beef Jerky benötigt ihr folgende Zutaten:
- 1 kg mageres Rindfleisch
- 3 EL Tomatenketchup
- 2 TL getrocknete Zwiebeln (Granulat)
- 2 TL Rauchsalz
- 2 TL Zwiebelsalz
- 1 TL Pfeffer
- 1 gepresste Knoblauchzehe
- 200 ml Sojasauce
- 200 ml Worcestershiresauce
Zubereitung:
- Vorbereitung des Fleisches: Das Rindfleisch in ca. 0,5 cm dünne Streifen schneiden. Achte darauf, dass alle Streifen möglichst gleich dick sind, damit sie gleichmäßig trocknen. Fettige Stücke werden abgeschnitten (der Hund freut sich).
- Marinade herstellen: In einer großen Schüssel Ketchup, getrocknete Zwiebeln, Rauchsalz, Zwiebelsalz, Pfeffer, Knoblauch, Sojasauce und Worcestershiresauce gründlich vermischen, sodass eine gleichmäßige Marinade entsteht.
- Fleisch marinieren: Die Fleischstreifen in die Marinade legen und gut durchmischen, sodass alle Streifen komplett bedeckt sind. Die Schüssel abdecken und das Fleisch im Kühlschrank für mindestens 12 Stunden (oder auch länger), idealerweise über Nacht, marinieren lassen. Währenddessen gelegentlich umrühren, damit die Marinade gleichmäßig einzieht.
- Trocknen im Dörrautomaten: Nach dem Marinieren die Fleischstreifen aus der Marinade nehmen und leicht abtropfen lassen. Die Streifen nebeneinander auf die Gitter des Dörrautomaten legen, dabei sicherstellen, dass sie sich nicht überlappen. Ich nutze sehr gerne Folien für den Dörrautomaten, damit sich sehr flüssige Lebensmittel einfacher von dem Gitterrost lösen lassen und beim Entfernen nicht kaputt gehen. Den Dörrautomaten auf 70 °C einstellen und das Fleisch für etwa 5-7 Stunden trocknen lassen, bis die Streifen biegsam, aber nicht mehr feucht sind. Prüfe regelmäßig, um sicherzustellen, dass die gewünschte Konsistenz erreicht wird.
- Beef Jerky abkühlen lassen: Nach dem Trocknen die Fleischstreifen vollständig abkühlen lassen. Anschließend in einem luftdichten Behälter aufbewahren. Beef Jerky kann einige Wochen lang haltbar sein, wenn es gut verschlossen und kühl aufbewahrt wird.
Falls du mehr Würze möchtest, kannst du scharfe Zutaten wie Chili oder Paprika in die Marinade hinzufügen.
Je dünner die Fleischstreifen, desto kürzer die Trocknungszeit.
Fruchtleder:
Viele sehen Fruchtleder als die perfekte gesunde Alternative zu herkömmlichen Süßigkeiten. Ich war anfangs auch begeistert von der Idee und wollte es unbedingt selbst ausprobieren. Doch, um ehrlich zu sein, haben mich sowohl der Aufwand als auch das Endergebnis nicht überzeugt. Es hat gefühlt ewig gedauert, bis die Masse endlich getrocknet war, und weder der Geschmack noch die Konsistenz haben mich wirklich begeistert. Deshalb wird das wohl kein Rezept, das ich wiederhole. Aber für alle, die dennoch neugierig sind, hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Zutaten:
- Frisches Obst (z. B. Erdbeeren, Äpfel, Mangos, Pfirsiche, Bananen oder eine Mischung)
- Optional: Honig, Agavendicksaft oder Zucker nach Geschmack (falls das Obst nicht süß genug ist)
- Optional: Zitronensaft, um Verfärbungen zu vermeiden und den Geschmack zu intensivieren
Zubereitung:
- Obst vorbereiten: Wähle reifes Obst, schäle es bei Bedarf und entferne Kerne oder Steine. Schneide das Obst in kleine Stücke.
- Pürieren: Gib das Obst in einen Mixer oder eine Küchenmaschine und püriere es zu einer glatten Masse. Je nach Geschmack kannst du etwas Süßungsmittel und Zitronensaft hinzufügen.
- Verteilen: Verteile die Fruchtmasse gleichmäßig auf die Dörrmatten oder Backpapier im Dörrautomaten. Die Schicht sollte etwa 3-5 mm dick sein, damit das Leder gleichmäßig trocknet.
- Dörren: Stelle den Dörrautomaten auf etwa 50-60 °C ein und lass das Fruchtleder 12-20 Stunden trocknen, bis es fest, aber noch biegsam ist.
- Schneiden und Lagern: Schneide das fertige Fruchtleder in Streifen oder Stücke und bewahre es in luftdichten Behältern auf.
Ich selbst habe Zitronensaft verwendet und den Zucker weggelassen, weil es ja eine gesunde Alternative sein sollte. Leider war das Ergebnis trotzdem nicht mein Fall. Ich bleibe dann lieber bei pürierten Früchten und konsumiere sie als Smoothie – das geht schneller und schmeckt mir persönlich besser!
Fazit und persönliche Favoriten:
Generell läuft der Dörrautomat, sobald Leckerlis für den Hund eingeplant sind, die überwiegend aus Hähnchenfilet bestehen. Während der Dörrautomat arbeitet, wird das Rindfleisch mariniert, um sicherzustellen, dass es den besten Geschmack entfaltet. Sollte gerade Wirsingzeit sein, nutze ich die Gelegenheit, nach dem Dörren von Fleisch auch leckere Wirsing-Chips herzustellen. Alternativ trockne ich Bananen oder Erdbeeren, Kiwi geht auch sehr gut.
Falls du noch keinen Dörrautomaten haben solltest, wäre dies vielleicht ein kleiner Anreiz, dies einmal auszuprobieren. Eventuell kannst du dir zum Testen auch erst einmal einen Dörrautomaten im Freundes- oder Bekanntenkreis ausleihen. Das getrocknete Obst ist auch immer sehr gut geeignet, um es den Arbeitskollegen mitzubringen.
Ich habe meinen Dörrautomaten vor einigen Jahren für kleines Geld gekauft, und er hat seither unzählige Stunden in Betrieb verbracht, um endlose Snacks für meine Fellnase und mich zuzubereiten. Es ist kein Hochleistungsgerät und die Temperatur wird in Fahrenheit angegeben, aber er macht er soll, nämlich Lebensmittel trocknen. Ich hatte bisher nie das Gefühl oder das Bedürfnis nach einem Upgrade zu suchen, da ich auch mit dieser Einsteigerversion völlig zufrieden bin. Zu meiner Freude funktioniert er immer noch einwandfrei! Leider ist das Modell, das ich besitze, von dieser Marke nicht mehr erhältlich. Aus diesem Grund habe ich Dörrautomaten mit ähnlicher Optik und einem vergleichbaren Preis gefunden, die ich dir gerne ans Herz legen möchte.
So kannst auch du in den Genuss von selbstgemachten Leckereien kommen, die nicht nur lecker, sondern auch gesund sind.
Viel Spaß mit deiner Dörrte 🙂